Kleinkläranlagen

Im Folgenden eine Kurzbeschreibung der gängigsten Anlagen zur Abwasserbehandlung.
Mehrkammergruben - mechanische Abwasserbehandlung (nach DIN 4261, Teil 1)
Die mechanische Vorbehandlung des Abwassers dient der Abtrennung absetzbarer Stoffe und Schwimmstoffe. Gängigste Art der Vorklärung bei Kleinkläranlagen stellen die Mehrkammergruben dar. Hier werden reine Absetzgruben mit einem Volumen von 300 - 350 l/EW und Ausfaulgruben mit 1500 l/EW unterschieden. In letzteren findet, durch eine längere Verweilzeit des Abwassers, neben dem Absetzvorgang bereits eine teilbiologische Reinigung durch Ausfaulung statt. Die mechanische Vorbehandlung des Abwassers ist für eine funktionierende biologische Nachbehandlung unerlässlich und ist somit jeder biologischen Stufe vorgeschaltet.
SBR-Anlagen - Technisch-biologische Abwasserreinigungsstufe (nach DIN 4261 Teil 2)
Das Abwasser läuft zunächst in das Vorklärbecken, in dem die Grobstoffe zurückgehalten werden und sich ablagern. Das mechanisch vorgereinigte Abwasser wird in den SBR-Reaktor (Sequencing-Batch-Reactor) gepumpt. Dort wird das Abwasser durch einen Belüfter künstlich mit Sauerstoff angereichert, den die Mikroorganismen für die Abbauprozesse benötigen. Durch die Belüftung bilden sich Bakterienflocken, der so genannte " Belebtschlamm" . Die im Wasser schwebenden Bakterienflocken reinigen das Abwasser biologisch. Nach einer längeren Ruhephase in der sich durch Sedimentation eine Schlamm- und Klarwasserzone bilden, wird das Klarwasser mit einer Pumpe abgezogen.

Festbettanlagen - Technisch-biologische Abwasserreinigungsstufe (nach DIN 4261 Teil 2)
Das Abwasser läuft zunächst in das Vorklärbecken, in dem die Grobstoffe zurückgehalten werden und sich ablagern. Von hier fließt das Abwasser mit Freigefälle in den biologischen Teil der Kläranlage in dem das Festbett eingebaut ist. Das Festbett besitzt eine große Oberfläche an der sich durch die Belüftung des Abwassers Mikroorganismen ansiedeln. Ein Verdichter der außerhalb der Kläranlage installiert wird, befördert die notwendige Luft über eine Membran unter das Festbett wo sie dann als freies Blasenbild aufsteigen und das Abwasser mit Sauerstoff anreichern. Das gereinigte Abwasser läuft nun in das Nachklärbecken wo eine Trennung von Schlamm und gereinigtem Abwasser durch Sedimentation erfolgt. Der sich abgesetzte Sekundärschlamm wird mit einer Manutpumpe zurück in die Vorklärung gefördert. Das gereinigte Wasser läuft mit Freigefälle aus dem Nachklärbecken.
Tropfkörperanlagen - Technisch-biologische Abwasserreinigungsstufe (nach DIN 4261 Teil 2)
Das Abwasser läuft zunächst in das Vorklärbecken, in dem die Grobstoffe zurückgehalten werden und sich ablagern. Das mechanisch vorgereinigte Abwasser wird mittels eines Verteilersystems gleichmäßig über Lava- oder Kunststofffüllkörper verrieselt, an denen sich ein Bakterienrasen ansiedelt. Bei dessen Passage wird das Abwasser mikrobiell gereinigt. Das gereinigte Abwasser und vom Tropfkörpermaterial abgespülter Schlamm werden von der Tropfkörpersohle in ein Nachklärbecken gepumpt, wo eine Trennung von Schlamm und gereinigtem Abwasser erfolgt. Der Schlamm wird zwecks Speicherung in die Vorklärung zurückgepumpt. Das Klarwasser läuft ab.
Pflanzenkläranlagen - Naturnahe biologische Abwasserreinigungsstufe (nach DWA-A 262)
Ein ausreichend großes Grundstück bietet Ihnen neben dem Einsatz eines technischen Klärsystems auch die Möglichkeit einer Pflanzenkläranlage Bei diesem Verfahren wird mechanisch Vorgereinigtes Abwasser durch einen bewachsenen Bodenfilter geleitet. Die biologische Reinigung erfolgt durch Mikroorganismen, die an der Filteroberfläche (Kies) siedeln. Der Bewuchs besteht aus Schilf, das die Funktion des Bodenfilters auf lange Zeit gewährleistet. Bauliche Voraussetzungen sind eine funktionierende Vorklärung und ein ausreichend großer Standort